Donnerstag, 5. April 2012

Studentenleben

Zur Zeit mangelt es mir ein wenig an Inspiration für einen neuen Blogeintrag, da ich mich auf ein super spannendes (hust, hust) Mid-Term-Exam vorbereite. Und am Schreibtisch lässt sich dann nicht allzu viel erleben. Deswegen dachte ich mir, widme ich diesen Blogeintrag dem allgemeinen Studentenleben hier in Warschau, damit ihr mal einen etwas besseren Eindruck davon bekommt, was hier so abgeht.

Wohnheim: Wie ich ja bereits mit Fotobeweisen gezeigt habe, wohne ich sehr luxuriös - ohne Spaß. Vergleicht man mein Wohnheim mit den anderen der Universität Warschau, kann ich sagen: Schwein gehabt. Unsere "Mansion" wie meine Mitbewohnerin und ich sie nennen, erstreckt sich über ein winziges Bad, eine kleine Küche und unsere zwei Zimmer. Dabei sollte man das UNSERE unterstreichen, denn die eigenen vier Wände in Warschau zu haben ist alles andere als Normalzustand. In den anderen Wohnheimen teilt man sich sein Zimmer mit mindestens einer Person und das Bad und die Küche dann gleich mit der gesamten Etage. In manchen Wohnheimen gibt es sogar Fünf-Bett-Zimmer mit netten Hochbetten. Ich bin also sehr zufrieden mit MEINEN kleinen vier Wänden.

Leben: Irgendetwas kann man in Warschau immer tun, vorzugsweise essen, shoppen und sich amüsieren. Kinos sind ewig geöffnet, genauso wie Restaurants und die Shopping-Malls und Supermärkte haben auch sonntags teilweise bis 21 Uhr geöffnet (und das in einem so streng katholischen Land!). Irgendeine Disco hat in der Stadt immer auf, egal welcher Wochentag gerade ist.

Uni: War es am Anfang noch alles schön und nett, weil die Aufgabenstellungen und Erwartungen direkt zu Beginn klar gestellt wurden, ist die Uni nun für mich eine Reise in die Vergangenheit geworden - ich fühle mich wie in der Schule. Jede Woche gibt es Essays als Hausaufgabe, Texte müssen schön vorbereitet werden, da sie das nächste Mal mit einem kleinen Test abgefragt werden und die aktive Teilnahme am Unterricht wird benotet. Für eine deutsche Studentin wie mich, eine harte Umstellung... Hatte ich mich doch daheim ganz gut vorzugsweise in der letzten Reihe mit mehr oder weniger gut vorbereiteten Texten so durchgeschleust (in manchen Seminaren ist auch einfach nicht mehr erforderlich).

Studenten: Die meisten polnischen Studenten scheinen meist etwas unsicher zu sein, wie sie mit einem Auslandsstudenten umgehen sollen, man muss erst einmal mit ihnen ins Gespräch, um mit ihnen richtig "Kontakt aufzunehmen" zu können. Und wenn man dann erstmal an einem Referat oder ähnlichen mit ihnen arbeitet wird's auch besser. Was ich ziemlich heftig fand: Alle Master-Studenten (ja, ich bin im Master-Studium gelandet, keine Ahnung warum, aber ich schlag mich schon durch) arbeiten nebenbei richtig, also nicht in so einem kleinen Studenten-Nebenjob, sondern in ihrem richtigen Beruf als Lehrer oder im Büro oder wo auch immer. Das wäre, glaube ich, für viele deutsche Studenten wirklich völlig unvorstellbar :D

Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich morgen Abend den Zug nach Opole nehme, wo meine Großeltern wohnen, die ich für die Ostertage zusammen mit meinen Eltern besuchen werde. Das bedeutet: Acht Tage kein Internet, kein Blog, kein Facebook... Auch einmal ein interessantes Experiment könnte man sagen :D

Also an euch alle: Wesołych Świąt (Frohe Ostern)!

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